ZU FUSS INFO 1/2016
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Die nach dem ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika benannte Hauptstadt hat eine relativ junge Geschichte, besteht sie doch erst seit rund 200 Jahren. Mit dem Bau des weltbekannten Weißen Hauses wurde der Grundstein für die Planhauptstadt im Osten der USA gelegt. Washington DC hat circa 600.000 Einwohner und ist damit vergleichbar mit europäischen Städten wie Stuttgart oder Leipzig. Die Abkürzung DC steht für District of Columbia, dem Bundesstrikt auf dessen Land die Hauptstadt entstand. Diese historische Bedeutung hat bis heute Wirkung auf das Handeln der Stadtpolitik: Gesetze und Maßnahmen auf städtischer Ebene müssen in Abstimmung mit dem Kongress erfolgen. Auch städtebaulich unterscheidet sich Washington markant von anderen amerikanischen Städten, denn strenge Bebauungsvorschriften erlauben keinen Bau von Hochhäusern im Stadtgebiet. Der öffentliche Raum wird von breiten Straßenräumen geprägt, wobei natürlich, wie für Amerika üblich, vor allem der Fahrbahn einiges an Platz zugesprochen wird. Doch trotz mehrstreifiger Straßen auch im Zentrum bleibt genug Platz für breite Gehsteige, die sogar Aufenthaltsflächen und Sitzgelegenheiten nebst Bäumen bieten und damit auch begeisterten FußgängerInnen den vorbeibrausenden motorisierten Verkehr vergessen lassen.
Die „National Mall“ als zentrale, parkartige Grünraumachse, an der zahlreiche wichtige staatliche Institutionen angesiedelt sind, vereint viele Funktionen: Während sie ursprünglich mehr zu Repräsentation und dem Ausdruck politischer Macht diente, erfüllt sie heutzutage mehr den Charakter eines großen Aufenthalts- und Erholungsraumes für die angrenzenden BüroarbeiterInnen und als Ausflugsziel für StadtbewohnerInnen und TouristInnen. Die enormen Ausmaße dieser Freiraumachse – fast 5 Kilometer lang und circa 500m breit - wirken jedoch nicht gerade alltagstauglich, möchte man von einem zu einem anderen Stadtteil zu Fuß gehen muss einiges an Distanz zurückgelegt werden. Dennoch lockert dieser Freiraum das durch die orthogonale Struktur doch etwas eintönige Stadtbild auf und verschafft diesem eine wichtige Qualität, die zum Gehen anregt. Die Blickachsen Richtung Kapitol und Washington Monument tragen ihren Teil zu einem optisch ansprechenden Fußweg bei.
Etwas kleiner sind die Dimensionen hingegen im Stadtteil Georgetown, der typisch amerikanisches Kleinstadtflair versprüht. Hier sind die Gebäude bei weitem nicht mehr so „wuchtig“ wie im Zentrum und optisch ansprechender und vor allem abwechslungsreicher. Hier findet man belebte Erdgeschoßzonen und abseits der Hauptstraßen ruhige Wohngebiete.
Von Georgetown ist es auch nicht mehr weit nach Arlington jenseits des Potomac Rivers, allerdings merkt man hier als Fußgänger schon mehr die autozentrierte Verkehrsplanung in amerikanischen Städten. Auf der anderen Uferseite sind durch eine Autobahnauffahrt längere Fußwege notwendig und die hohen Geschwindigkeiten des motorisierten Verkehrs erlauben nicht einmal einen schnellen Sprint zur Straßenquerung. Aber auch in Washington selbst gibt es eher ungemütliche Stellen. Gekrönt wird das Ganze sogar von einem Stoppschild für Fußgänger an einem Schutzweg.
Da verwundert es nicht, dass die Stadt eine hohe Zahl an Verkehrsunfällen mit FußgängerInnen (jährlich circa 650) zu beklagen hat, davon nach eigenen Angaben sogar bis zu 15 tödliche Unfälle jedes Jahr. Die Stadt hat diese traurige Bilanz zum Anlass genommen und hat den „Pedestrian Master Plan 2009“ ins Leben gerufen, um einerseits die Verkehrssicherheit für FußgängerInnen zu erhöhen und das Gehen an sich attraktiver zu gestalten. Dieser Masterplan verfolgt vor allem folgende Vision: “Washington, DC will be a city where any trip can be taken on foot safely and comfortably, and where roadways equally serve pedestrians, bicyclists, transit users and motorists.” In vier kompakten Kapiteln wird die Bedeutung bzw. die Stellung des Masterplans, der Ist-Zustand des derzeitigen Fußwegenetzes beschrieben, Empfehlungen (Maßnahmen) angesprochen und abschließend die Implementierung zu den drei Hauptzielen der Empfehlungen skizziert.
Nähere Infos: http://ddot.dc.gov/peds
Pedestrian Master Plan 2009 als Download: http://ddot.dc.gov/node/479562
Nun, Washington ist vielleicht fußgängerfreundlicher als so manch andere Großstadt in den USA. Beeindruckend ist die National Mall als riesige Parkanlage inmitten der Stadt, wo man dem Treiben der Stadt ein bisschen entfliehen kann, denn man findet in diesem großen Grünraum auch ruhigere Rückzugsorte, an denen man so manch tierischem Mitbewohner begegnen kann. Doch ganz dem amerikanischen Klischee der autofreundlichen Planung kann sich die Stadt vor allem abseits des Zentrums dennoch nicht entziehen, auch wenn man mit dem Masterplan ein Stückchen in die richtige Richtung geht und Verbesserungen für FußgängerInnen anstrebt. Aber solange es Stoppschilder für ebendiese gibt, muss noch einiges an Umdenken passieren…
Für die norwegische Hauptstadt Oslo wird ein sehr starkes Bevölkerungswachstum prognostiziert. Die Bevölkerung soll von derzeit knapp über 600.000 bis 2035 auf über 850.000 EinwohnerInnen anwachsen. Um dieses Wachstum bewältigen zu können, gibt es zahlreiche Stadtentwicklungsprojekte um Wohnraum zu schaffen.
Die Stadtregierung Oslos verlautbarte vergangenes Jahr, dass die Innenstadt bis 2019 vollkommen autofrei sein soll. Schon heute werden knapp 2/3 aller Wege zu Fuß, mit dem ÖV oder dem Rad zurückgelegt. Doch gerade die starke flächige Ausdehnung der Stadt sorgt für Probleme in der Anbindung. Das Straßenbahnnetz wird seit einigen Jahren erneuert und es sollen weitere Investitionen in den öffentlichen Verkehr getätigt werden.
„The Fjord City“ ist eines der städtischen Entwicklungsgebiete und erstreckt sich entlang des Uferbereichs und zeichnet sich durch seine unmittelbare Nähe zum Zentrum aus. Hier sollen durch die Revitalisierung von ehemaligen Hafenbereichen Büro- und Wohngebäude entstehen. Entlang der Küste soll im Entwicklungsgebiet eine 9 Kilometer lange und 20 Meter breite Promenade für Fuß- und RadfahrerInnen entstehen.
Teile der Fjord City sind bereits realisiert, so zum Beispiel das Opernhaus Oslo oder der Projektabschnitt Tjuvholmen. Dieser zeichnet sich durch eine Vielzahl an kulturellen Einrichtungen und dem bereits realisierten Teilstück der Küstenpromenade aus. Die Promenade ist von Lokalen gesäumt und bietet eine zentrumsnahe Möglichkeit zu flanieren.
In der Innenstadt befindet sich die Karl Johans Gate die im Bereich zwischen Hauptbahnhof und dem norwegischen Parlament Storting eine Fußgängerzone ist. Diese stellt einerseits eine schnelle fußläufige Verbindung innerhalb der Innenstadt dar, anderseits dient sie als Einkaufsstraße.
Als weiteres fußgängerfreundliches Verbindungselement wurde 2011 die sogenannte Akrobaten Fußgängerbrücke gebaut, die über die Schienen des Hauptbahnhofs führt und so zwei Stadtteile miteinander erschließt.
Viele BewohnerInnen tragen gerade in den dunklen Wintermonaten Reflektoren an ihrer Kleidung um von motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen besser erkannt zu werden. Die Beleuchtung der Straßen ist generell sehr spartanisch, was das Unfallrisiko noch zusätzlich verstärkt.
Ob Oslo zur ersten autofreien Stadt der Welt wird bleibt abzuwarten, allerdings versucht die Stadt mit der Neuschaffung und der Attraktivierung von bestehenden Fuß- und Radwegenetzen das Angebot an hochwertiger Infrastruktur zu steigern.
„SAVE THE DATE“ & "Gut zu Fuß - nahmobil aktiv, sicher & bewegt im Alltag" 16. und 17. Juni 2016 |
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![]() Die Veranstaltung richtet sich u.a. an die interessierte Fachöffentlichkeit, kommunale MultiplikatorInnen, EnscheidungsträgerInnen, ExpertInnen der Verkehrs-, Stadt-, Raumplanung, Gesundheit & Gehen, Prävention, Sport, der Verwaltungen, an Bildungseinrichtungen und die Privatwirtschaft, Planungsbüros, Interessensvertretungen sowie an NGOs und internationale Gäste.
mögliche Formate während der Konferenz: Vorgesehene Schwerpunkte der Konferenz:
Mehr erfahren und „ergehen" Sie bei der Konferenz in Baden: Call for Content: Mitmachen als ReferentIn / ImpulsgeberIn!Falls Sie zu einem der oben genannten Themenbereiche ein interessantes Projekt / Initiative / Strategie / Thema im
vorstellen möchten, senden Sie bitte bis 30.01.2016 eine kurze Beschreibung (1 Seite im DIN A4-Format) an: Tagungsort
Die Kurstadt Baden begrüßt Sie mit einem reichhaltigen Angebot an Quartieren, Parks, Grünflächen und kulturellen Höhepunkten, etc. - sowie einem blühenden Rosengarten im Rosarium. Mehr Informationen auf der Konferenz-Webseite
Danke für eine Weiterleitung in Ihrem Netzwerk. Mit fußgängerfreundlichen Grüßen, Dieter Schwab, Obmann Ihre Mitgliedschaft / Unterstützung hilft Walk-space.at bei der Umsetzung der Vereinsziele auch im Jahr 2016: IBAN AT971400010810000070 | lautend auf: Walk-space.at - Österr. Verein f. FußgängerInnen | BIC/SWIFTCODE: BAWAATWW DANKE!
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Walk-space.at | Der Österreichische Verein für Fußgängerinnen | ZVR 078105059 | Bennogasse 10/22, 1080 Wien
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„SAVE THE DATE“ & "Gut zu Fuß - nahmobil aktiv, sicher & bewegt im Alltag" 16. und 17. Juni 2016 |
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![]() Die Veranstaltung richtet sich u.a. an die interessierte Fachöffentlichkeit, kommunale MultiplikatorInnen, EnscheidungsträgerInnen, ExpertInnen der Verkehrs-, Stadt-, Raumplanung, Gesundheit & Gehen, Prävention, Sport, der Verwaltungen, an Bildungseinrichtungen und die Privatwirtschaft, Planungsbüros, Interessensvertretungen sowie an NGOs und internationale Gäste.
mögliche Formate während der Konferenz: Vorgesehene Schwerpunkte der Konferenz
Mehr erfahren und „ergehen Sie“ bei der Konferenz in Baden: Im Rahmen der "Walk-Shops" – den Workshops in gehender Form– sind Fachrundgänge am Konferenzort und in der Region geplant. Gehen Sie mit! Wer zu Fuß unterwegs ist, schätzt gute Wege wie u.a. Fußgängerzonen und möchte unkompliziert ans Ziel kommen. Leitsysteme erleichtern die Orientierung. Diese Fragen und andere Aspekte sind Gegenstand der Rundgänge und Exkursionen. Call for Content: Mitmachen als ReferentIn / ImpulsgeberIn!Falls Sie zu einem der oben genannten Themenbereiche ein interessantes Projekt / Initiative / Strategie / Thema im
vorstellen möchten, senden Sie bis 30.01.2016 eine kurze Beschreibung (1 Seite im DIN A4-Format) an: Tagungsort
Mehr Informationen auf der Konferenz-Webseite hier
weitere InfosWalk21 Vienna – gelungene Walkshops beenden die Konferenz Walk-space.at war bei der internationalen Fachkonferenz Walk21 in Wien dabei und u.a. für die Organisation der Walkshops verantwortlich. Unter dem Motto „Stepping ahead“ nahmen Gäste aus 39 Ländern an mehr als 240 Diskussionsrunden, Seminaren, Workshops, Urban Labs und den von walk-space.at konzipierten Fachrundgängen („Walkshops“) teil. Beim Speed-Dating wurden interessierte Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen seitens Walk-space.at über zwei Themen informiert:
Weitere Eindrücke der Walk21 in Wien und der zuvor von Walk-space.at veranstalteten Fachexkursion zu Begegnungszonen in Oberösterreich finden Sie in den Fotogalerien:
Walk-space.at bedankt sich, dass die Walk21 Konferenz 2015 in Wien stattfinden konnte:
Das Thema Zufußgehen wurde auch schon vor 3 Jahren im Wiener Rathaus behandelt, anlässlich der VI. österr. Fachkonferenz für FußgängerInnen. Unter dem Motto "Gut zu Fuß in der urbanen Stadt / im lebendigen öffentlichen Raum - mitreden, mitentscheiden, mithandeln, mitgehen - sicher, gesund und nachhaltig" diskutierten TeilnehmerInnen aus ganz Österreich, der Schweiz, Luxemburg, den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien u.a. über Erfahrungen zu Fußverkehrsstrategien / -Kampagnen und Koexistenzfragen / Shared Spaces. >>Weiterlesen: VI. österr. Fachkonferenz für FußgängerInnen
Masterpläne & Strategien
Der Masterplan wurde im Rahmen des internationalen THE PEP Workshop: "Good Walking in Europe - Promoting Pedestrian Mobility in Europe" (BMLFUW in Kooperation mit UNECE WHO Transport Health Environment Pan European Program THE PEP) während der Walk21 Vienna Konferenz vorgestellt. Der Masterplan ist eine nationale Strategie zur Förderung der FußgängerInnen in Österreich. Ziel ist es, den Stellenwert des FußgängerInnenverkehrs zu erhöhen und die Bedürfnisse von FußgängerInnen in Planungen von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden stärker zu berücksichtigen. Walk-space.at freut sich zur Entstehung dieses Masterplans beigetragen zu haben, siehe dazu beispielsweise die Publikation: "Ein "Masterplan Fußverkehr für Österreich" - Diskussionsstand und Ausblick basierend auf der 5. österreichischen Fußgängerfachtagung". >>Weiterlesen: Masterplan Gehen (pdf)
"Gehen macht großes Vergnügen: ohne Gehen geht fast nix" Jetzt gibt es Walk-space.at auch zum Anziehen bzw. Aufsetzen - limitierte Auflage! Vorderseite: "Gehen macht großes Vergnügen: ohne Gehen geht fast nix" >>Weiterlesen: Informationen und Bestellung
Fußgängerzone und Begegnungszone Wien, Mariahilfer Straße Für all jene, die noch nicht die Mariahilfer Straße kennen – eine kleine Impression:
Begegnungszonen in Österreich – Homepage zur Sammlung & Dokumentation verordneter Beispiele
Bereits umgesetzte und verordnete Begegnungszonen werden für Österreich von Walk-space.at – dem Österreichischen Verein für FußgängerInnen – auf einer gemeinsamen Plattform übersichtlich präsentiert. Ziel ist es, Beispiele aus jedem Bundesland zu sammeln und zu dokumentieren. Alle ProjektbetreiberInnen von guten Beispielen sind herzlich eingeladen, Details zu realisierten und verordneten Begegnungszonen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu übermitteln. Eine Vielzahl an Beispielen ermöglicht es, komfortabel Informationen zu den verschiedenen Begegnungszonen abzurufen und sich für allfällige weitere Projekte inspirieren zu lassen. >>Weiterlesen: Projektinfos mit Dank an die derzeitigen UnterstützerInnen des Projekts: BMVIT/Österreichischer Verkehrssicherheitsfonds, die Verkehrssicherheitsfonds der Bundesländer, FSV und Städtebund. Die erste Stufe der Onlinedokumentation wird unter begegnungszonen.or.at in Kürze erfolgen – die Projektsammlung wird 2016 mit weiteren Beispielen fortgesetzt.
Danke für eine Weiterleitung in Ihrem Netzwerk. Mit freundlichen Grüßen, Dieter Schwab, Obmann
Ihre Mitgliedschaft / Unterstützung hilft Walk-space.at bei der Umsetzung der Vereinsziele auch im Jahr 2016: IBAN AT971400010810000070 | lautend auf: Walk-space.at - Österr. Verein f. FußgängerInnen | BIC/SWIFTCODE: BAWAATWW DANKE!
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Walk-space.at | Der österreichische Verein für Fußgängerinnen | ZVR 078105059 | Bennogasse 10/22, 1080 Wien
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Impressionen von der nun fertig umgestalteten Wiener Mariahilfer Straße:
Die Rieder Innenstadt ist mit der feierlichen Eröffnung der größten räumlich zusammenhängenden Begegnungszone am 28.8.2015 um weitere Attraktionen reicher. Im Bereich zwischen F.-Thurner-Straße, Bayrhammergasse, Hohem Markt, Rainerstraße, Dr.-Franz-Berger-Straße und der Bahnhofstraße gelten ab jetzt die Regeln der Begegnungszone. Die attraktive Gestaltung (helle kleinteilige Pflasterung, verschlungenes Wegenetz, Wegeleitsystem), zusätzliche Bepflanzungen und die ansprechende Möblierung sorgen für eine neue Aufenthaltsqualität und laden zum Flanieren in die Innenstadt ein. Die Begegnungszone wird großteils durch Einbahnen geprägt, Stellplatzmöglichkeiten sind vorhaben (gebührenpflichtige Kurzparkzone) und es sind 30 km/h erlaubt.
Der Stadterneuerung sind damit neue Innenstadtqualitäten mit Plätzen, verschlungenen Gassen und neuem Einkaufszentrum Weberzeile gelungen. Zudem wurde durch die räumliche Gestaltung, das Fahnenspiel, dem neuen Themenweg "Verwoben" und drei Spielestationen die Verbundenheit zu den historischen Wurzeln zum Ausdruck gebracht. Bis ins 18. Jahrhundert war die Leinenweberei mit ihrer Textilverarbeitung eine bedeutende Zunft in Ried. Auch Kunst und Kultur haben in Ried einen hohen Stellenwert. Die Präsentationen der Rieder Künstlergilde, die Renovierung der barocken Fassaden und die Architektur des Shopping Centers, die den typischen Inn-Salzach-Stil auf moderne Art weiterführt, machen somit diesen Stadtteil zu einem ganz besonderen.
Impressionen der feierlichen Eröffnung der flächenmäßig größten Begegnungszone Österreichs in Ried im Innkreis:
In Österreich haben Städte und Gemeinden seit 2013 die Möglichkeit Begegnungszonen zu verordnen. Seither haben mehrere Städte bzw. Gemeinden dieses neue Instrument der Straßenverkehrsordnung umgesetzt.
Walk-space.at führt in Kooperation mit dem bmvit (Verkehrssicherheitsfonds) in Zusammenarbeit mit dem Städtebund, FSV sowie den Bundesländern eine Sammlung & Dokumentation bereits umgesetzter und verordneter Begegnungszonen in Österreich durch.
Die gesammelten Begegnungszonen-Projekte werden anschaulich auf einer Website vorgestellt, ähnlich dem Schweizer Beispiel www.begegnungszonen.ch. Damit wird erstmalig für Österreich eine Übersicht der Begegnungszonen in Österreich auf einer gemeinsamen Plattform samt Projektinformationen präsentiert.
Ziel dieses Projekts ist, bestehendes Wissen zu Begegnungszonen für ExpertInnen, PlanerInnen, EntscheidungsträgerInnen und die interessierte Fachöffentlichkeit zusammenzutragen, einen Austausch zu ermöglichen und Erfahrungen zu sammeln. Weitere Projektdokumentationen sind in den Folgejahren vorgesehen.
Wir freuen uns auf Ihr Projekt sowie anschauliche Projektdetails!
Die erste Stufe der Onlinedokumentation ist unter www.begegnungszonen.or.at zu finden – die Projektsammlung wird 2016 mit weiteren Beispielen fortgesetzt.
Projektübermittlung zugesagt:
"Kufstein - Krankenhausgasse"
"Kumberg"
"Neustift im Stubaital"
"Unterach am Attersee"
In Kooperation mit:
Sondernewsletter zur Walk21 Konferenz in Wien |
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Walk21 in Wien - Programmtipps Einige Hinweise aus dem umfangreichen Programm |
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Sehr geehrte Damen und Herren, Walk-space.at hat sich das sehr umfangreiche Programm der Walk21 Vienna durchgesehen. Öffentlicher Raum und Umgestaltungen
Wirtschaftliche Aspekte des Zu-Fuß-Gehens und Methoden
Gesundheit und Gehen![]()
Strategien
Kampagnen und Bewusstseinsbildung
WalkshopsIm Rahmen der "Walkshops" – den Workshops in gehender Form – empfehlen wir insbesondere:
weiterlesen: Walkshops Konferenzübersicht
Danke auch für eine Weiterleitung in Ihrem Netzwerk. Wir freuen uns Sie bei dieser internationalen Fachveranstaltung zu treffen.
Dieter Schwab, Obmann, Martina Strasser & das Walk-space.at Team www.walk-space.at in Kooperation mit:
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Walk-space.at | Der österreichische Verein für Fußgängerinnen | ZVR 078105059 | Bennogasse 10/22, 1080 Wien
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eine Performance mit Ausstellung – oder umgekehrt
Die Ausstellung unter dem Motto "Zu Fuß im Stadtraum" beschäftigte sich mit der fußläufigen Fortbewegung. Eine interessante Mischung aus Gehen – Orte des Gehens – Klang und sinnliche Wahrnehmung während des Gehens im Stadtraum bot die Künstlerin Katrinem in den letzten Wochen in Linz.
Walk-space.at konnte bei einer sehr interessanten Diskussion im April 2015 auf die Bedeutung von FußgängerInnen-Checks (auch in Linz) und die Fachkonferenz für FußgängerInnen in Bregenz verweisen.
ein Beitrag im Rahmen des Walk-space.at Newsletters 3 - 2015 (für Mitglieder)
Es gibt bisher wenig (Grundlagen-)Literatur zum Thema. Umso erfreulicher ist es, dass diese neu erschienene Publikation eine von vielen Lücken schließt. Auf rund 90 Seiten werden kompakt wichtige Informationen in grafisch ansprechender Weise zu den Themen Kriterien für gute Fußwege, Netzplanung, Elemente des Fußwegenetzes, Sicherung des Fußwegenetzes, Hinweise zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung wiedergegeben. Damit wird ein grober Überblick über das Thema skizziert und eine verständliche Einführung gegeben. Doch auch für lang erfahrene PraktikerInnen stellt das Handbuch ein gutes Nachschlagewerk mit Richtwerten, Kriterien, Methoden und grundsätzlichen Planungsüberlegungen zum Fußverkehr dar.
Die Publikation zur Querschnittsmaterie Fußverkehrsplanung richtet sich an unterschiedliche Akteurinnen und Akteure im Bereich der Planung, an Behörden, Verwaltung, Politik, ArchitektInnen und viele mehr. Das Handbuch zur Fußwegenetzplanung ist im Juni veröffentlicht worden und kann auf der Homepage von Fussverkehr Schweiz heruntergeladen werden.
Handbuch „Fusswegnetzplanung“ (Fussverkehr Schweiz / ASTRA)
Allgemeines:
Das erste Kapitel widmet sich einer allgemeinen Einführung und erklärt, an wen sich das Handbuch richtet, welchen Zweck es verfolgt. Dabei werden die Bedeutung des Fußverkehrs und dessen Charakteristika (Benutzergruppen, Verkehrszweck) dargelegt. Auch ein Einblick in die rechtlichen Grundlagen und Normen sowie Instrumente (Konzepte) in der Schweiz wird hier kurz auf einer Seite gegeben.
Kriterien für gute Fußwege:
Wie schafft man attraktive Wegverbindungen und welche Gestaltungsanforderungen müssen für den Fußverkehr erfüllt werden. Damit beschäftigt sich das zweite Kapitel und nennt Richtwerte und Empfehlungen zu Wegebreiten, Belag, Wegeführungen, Umfeldgestaltung und Längsgefälle. Weiters wird auf Verkehrssicherheitsaspekte und Sicherheit für FußgängerInnen allgemein (objektive und subjektive Sicherheit) eingegangen, denn gerade Sicherheit ist das bedeutendste Entscheidungskriterium bei der Verkehrsmittelwahl. Außerdem sollte das Fußwegenetz zusammenhängend und dicht sein (im Handbuch wird von einer max. Maschenweite des Wegenetzes von 100m gesprochen). Wege sollten möglichst direkt Ziele miteinander verbinden, ohne dabei große Umwege in Kauf nehmen bzw. Barrieren überwinden zu müssen. Deswegen ist die barrierefreie Errichtung von Wegen unerlässlich, schließlich dienen diese nicht nur Menschen mit Behinderung im engeren Sinn, sondern auch älteren Menschen, Personen mit Kindern, mit Gepäck oder mit temporären Einschränkungen. Darüber hinaus bedarf es einer leicht verständlichen Orientierung, sei diese gestalterisch-baulich umgesetzt wie auch in Form von Hinweisschildern.
Netzplanung:
In diesem Kapitel werden Instrumente in der Schweizer Planung und deren rechtliche Einbettung beschrieben, aus welchen planerischen Dokumenten die Fußwegenetzplanung (Analyseplan, Netzplan, Maßnahmenliste) besteht, wobei hier deutlich wird, wie detailliert das Schweizer Recht auf den Bereich der Fußverkehrsplanung eingeht (Fuß- und Wanderweggesetz). Eine Betrachtung des Fußverkehrs als Teil des Gesamtverkehrs ist nach den Autoren planerisch wichtig, um so (Nutzungs-)Konflikte zu verhindern. Dies verlangt eine entsprechende Kommunikation unter den handelnden AkteurInnen auf den unterschiedlichen Ebenen, um so Maßnahmenlisten zu erstellen, die Schwachstellen beseitigen und auch Lücken im Netz geschlossen werden können.
Elemente des Fußwegnetzes:
Die Gestaltung des öffentlichen Raumes (linear, flächig) ist zentral, um attraktive Wege zu schaffen. Deswegen zeigt dieses Kapitel wie Fußgängerbereiche gestaltet sein können, um ihre Funktionen Aufenthalt-Queren-Teilen ansprechend erfüllen zu können. Die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln ist dabei ein wesentlicher Punkt, um das Zufußgehen schmackhaft zu machen.
Sicherung des Fußwegnetzes:
Bei diesem Teil des Handbuches geht es um Planungs- und Sicherungsinstrumente, planerische Festlegungen, Partizipation bei der Erstellung und die regelmäßige Überarbeitung und Aktualisierung der Pläne für die Fußwegnetzplanungen.
Hinweise zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung:
Empfehlungen zu Projektierung, Unterhalt und Orientierung werden in diesem Kapitel gegeben, wobei in Neubau- und Sanierungsmaßnahmen unterschieden wird. Der weitere Fokus des Kapitels liegt auf den betrieblichen und baulichen Unterhalt sowie auf Finanzierungsmaßnahmen. Hinsichtlich Orientierung wird auf bauliche und gestalterische Orientierungshilfen, Wegweisungen in Form von Informationstafeln und Hinweisschildern sowie auf Stadtpläne für den Fußverkehr hingewiesen.
Anhang:
Im Anhang finden sich (Planungs-)Werte, Richtlinien, (Fach-)Begriffe, Empfehlungen zur Fußwegenetzplanung mit GIS sowie weiterführende Literatur und Quellen, ein Kapitel, das auch für erfahrene Fachpersonen zum Nachschlagen und als Erinnerungshilfe geeignet ist.
Auch wenn das Handbuch „Fusswegnetzplanung“ seinen Fokus auf die Schweiz legt, sind viele Überlegungen, Konzepte, Richtwerte, Planungsanleitungen auch auf österreichische Gemeinden anwendbar, sind doch die Grundgedanken und Handlungsempfehlungen für den Planungsprozess relativ ortsunabhängig, lediglich bei rechtlichen Aspekten muss hier auf die jeweiligen juristischen Unterschiede geachtet werden. Deshalb empfiehlt sich dieses Handbuch genauso für österreichische PrakterInnen in der Fußverkehrsplanung als einfach verständliches Nachschlagewerk, das Grundprinzipien einer erfolgreichen Planung darlegt und hierbei unterstützend in entsprechenden Planungsprozessen mitwirken kann.
Ein Beitrag von
Christian Zeilinger, walk-space.at