Infomail 4 / 2023 - Abenteuer Schulweg

„Abenteuer Schulweg“ - mit gutem Beispiel voran GEHEN

Der Schulweg ist mehr als nur ein Weg zur Schule – er ist ein Ort des Lernens, des Entdeckens, der Entwicklung und des sozialen Miteinanders. Er ermöglicht es Kindern, Selbstständigkeit zu erlangen, fördert ihre Bewegung und trägt zu ihrer umfassenden persönlichen Entwicklung bei. Kinder sehen den öffentlichen Raum aus einer anderen Sicht, sie sind neugierig und spontan aber auch leicht ablenkbar. Es ist daher wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer:innen mit mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme unterwegs sind – insbesondere zu Schulstart und an allen Orten, an denen Kinder aufhalten. Warum es sinnvoll ist, für Kinder stehen zu bleiben, zeigt Fussverkehr Schweiz eindrucksvoll mit der 👉 Kampagne „Stoppen für Schulkinder“ in Kooperation mit dem Verkehrs-Club der Schweiz. Gleichzeitig lernen Kinder auch gut an Vorbildern – gehen wir also mit gutem Beispiel im Alltag voran und berücksichtigen besonders in den nächsten Wochen die Verkehrsregeln und fahren LANGSAM.

Der beste Schulweg ist, der zu Fuß!
Verkehrspsychologen bestätigen: durch das regelmäßige Zufußgehen, können die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben und wertvolle Erfahrungen im Straßenraum sammeln. Es steigert das Risikobewusstsein, die Koordination, die Orientierung und die soziale Kompetenz - also Wertvolles für’s Leben. Zudem trägt der Schulweg zu Fuß oder mit dem Roller zur Sicherheit im Schulumfeld bei. Das Verkehrschaos beim Bringen und Holen – insbesondere ein Halten an unübersichtlichen Stellen oder in 2. Spur entfällt. Am besten ist es, auf das „Elterntaxi“ ganz zu verzichten, denn eine klimaaktive Mobilität sollte von Kindesbeinen an gelernt sein. 

Fotoquelle: BMK/unart.com

Walk-space Tipps für Eltern:

Tipp 1: „Früh übt sich, was ein Meister werden will“

Die beste Vorbereitung ist die, die früh beginnt. Die Schule ist eine neue Herausforderung – auch der Weg dorthin. Eltern können ihren Kindern mit der Wahl eines geeigneten Schulwegs und einem gemeinsamen Schulwegtraining wertvolle Starthilfe geben. Gehen Sie am besten schon ein paar Tage vor dem Schulstart mit Ihrem Kind den Weg zur Schule. Besprechen Sie wichtige Örtlichkeiten wie Querungsstellen und Hausausfahrten. Machen Sie auf mögliche Gefahrenstellen aufmerksam. Wiederholen Sie das Gelernte, denn Übung macht den / die Meister/in. Auch Verkehrszeichen lassen sich gut am Weg spielerisch einlernen.

Tipp 2: Ruhiges Morgenritual ohne "Huddeln"

Am besten die Schulsachen für den nächsten Tag schon am Abend zuvor herrichten. Rechtzeitig Aufstehen, Frühstücken und Weggehen hilft für einen stressfreien Tag und bringt auch entlang des Weges zur Schule mehr Lebensqualität, weil auf das Umfeld geachtet werden kann und nicht auf die Zeit.

Tipp 3: Schulwegroute bewusst wählen

Der kürzeste Weg zur Schule muss nicht zwangsläufig der sicherste sein. Wählen Sie eine geeignete Route ohne oft die Straße queren zu müssen. Versuchen Sie Wegstrecken mit vielen Ein- bzw. Ausfahrten sowie einmündende Straßen zu meiden - siehe auch Schulwegpläne vom KFV und AUVA und 👉 Fußgänger:innen-Checks für Städte und Gemeinden

Tipp 4: Klare Regeln

Stellen Sie klare Regeln auf, wie z.B. vor dem Queren der Straße immer stehen bleiben; Hinschauen und Hinhören; erst gehen, wenn das Fahrzeug stehen bleibt; beim Schutzweg darauf achten, dass auch der Gegenverkehr stehen bleibt; trotz grüner Ampelphase auf den Verkehr (v.a. den einbiegenden Verkehr) achten, nicht zwischen parkende Autos durchgehen, etc.  - siehe auch Regeln für Schulkinder

Tipp 5: Was ist wenn...

Besprechen Sie mögliche Alternativen. Was ist zu tun, wenn der Schulweg beispielsweise durch eine Baustelle oder einen Falschparker versperrt ist. Auch eine Ampel kann einmal ausfallen oder der Öffentliche Verkehr eine Panne haben. Viele Wege führen zum Ziel, üben Sie also alternative Routen mit ihrem Kind und zeigen Sie auf, worauf dabei zu achten ist.

Tipp 6: Vorbilder wirken

Unterstützen Sie Ihr Kind, indem Sie die Verkehrsregeln selbst einhalten und zwar nicht nur beim Schulwegtraining, sondern immer, wenn man im Straßenverkehr unterwegs ist. Motivieren Sie auch Ihr Umfeld dazu. Achten Sie auf Ihre Vorbild-Wirkung, egal mit welchem Verkehrsmittel Sie unterwegs sind. Pädagogen und Pädagoginnen können ebenfalls mit guten Beispiel voran gehen und einen aktivmobilen Schulweg wählen.

Tipp 7: Ge(h)meinsam gut zu Fuß

Bilde Gehgemeinschaften bzw. einen Pedibus, das ist ein Schulbus auf Füßen. Dazu werden Treffpunkte vereinbart und die Kinder können in den ersten Wochen unter Begleitung eines Elternteils gemeinsam in die Schule gehen. Weitere Infos und Materialien siehe www.pedibus.at oder www.schulwege.ch 

Weiterführende Links zum Thema:

für Eltern:

» 5 klimaaktiv mobil Schulweg-Tipps  

» Abenteuer Schulweg: So machen wir Schulkinder sicher (VCS, Fussverkehr Schweiz)

» Lernplattform „mein sicherer Schulweg“ (AUVA, sicher unterwegs – Verkehrspsychologische Untersuchungen GmbH)

» Ratgeber „SICHER ANKOMMEN! - Kinder auf dem Schulweg: Informationen und Tipps“ (Fussverkehr Schweiz) 

» Was es bringt, zu Fuß zur Schule zu gehen (Mobilitätsagentur Wien)

» 6. KFV-Podcast "Schritt für Schritt mehr Sicherheit: Auf zum gemeinsamen Schulwegtraining!"

 

für Elternvereine / Pädagogen und Pädagoginnen:

» Pedibus – eine gesunde Alternative zum Elterntaxi

» Leitfaden Pedibus

» Pedibus Schweiz: Broschüre und Material

 

für Kommunen & Mobilitätsbeauftragte:

» Walk-space Fußgänger:innen - Check

» Schulstraße

» Einrichtung einer Elternhaltestelle

» Sichere Schulwege (Fussverkehr Schweiz)

» Kampagne „Stoppen für Schulkinder“ (VCS, Fussverkehr Schweiz)

» Kampagne "Gehen ist ein Genuss" (Walk-space.at)

 

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